50er AUSMUSTERUNGSJUBILÄUM


50-jähriges Ausmusterungsjubiläum des „Lissa“ an der Theresianischen Militärakademie !


01 10 2016

Am 25. September 1966 wurden an der Theresianischen Militärakademie, 110 Leutnante des Ausmusterungsjahrganges „Lissa“ im Beisein des Oberbefehlshabers, HBP Franz Jonas und des damaligen Bundesministers für Landesverteidigung, Dr. Georg Prader in das Österreichische Bundeheer ausgemustert.
 
Fünfzig Jahre später, am Donnerstag dem 29. September 2016 trafen sich 48 hohe Offiziere dieses Jahrganges an ihrer ehemaligen militärischen Heimat wieder, um dieses besondere Jubiläum würdig zu begehen. Die ehemalige Jahrgangserste, Brigadier i.R. Raimund Gumpold und der Jahrgangssprecher, Generalmajor i.R. Karl Semlitsch, organisierten für dieses besondere Jubiläum ein interessantes Programm.
 
Nach dem Zusammentreffen im Clubraum des Offizierscasinos der Theresianischen Militärakademie, fanden Kranzniederlegungen am Denkmal der im Dienst verunfallten Offiziere des Österreichischen Bundesheeres, sowie am Grab des letzten Jahres verstorbenen langjährigen Sportoffiziers an der Militärakademie und Jahrgangskameraden, Oberst i.R. Helmut Gruber, auf dem Akademiefriedhof statt, bei der in sehr würdiger Form den verstorbenen Kameraden des Jahrganges gedacht wurde. Nach der Begrüßung des Jubiläumsjahrganges durch den Kommandanten der Theresianischen Militärakademie, Brigadier Mag. Karl Pronhagl, erfolgten jahrgangsinterne Besprechungen.
 
Das 50- jährige Ausmusterungsjubiläum wurde terminlich so gewählt, dass der Jubiläumsjahrgang an den heurigen Ausmusterungsfeierlichkeiten des Jahrganges „Graf von Weissenwolff“ teilnehmen konnte. So nahm der Jubiläumsjahrgang an der Sponsion der 22 Absolventen des Fachhochschul-Bachelorstudienganges Militärische Führung im barocken Sparkassensaal von Wiener Neustadt, sowie am stimmungsvollen Festakt auf dem Maria-Theresien-Platz und am „Tag der Leutnante“, am Samstag den 1. Oktober 2016 teil. Dabei boten sich auch Möglichkeiten, dass sich die hochrangigen Offiziere im Ruhestand, mit den neuen Berufsoffizieren des Bundesheeres, in Form von Gesprächen austauschen konnten.
 
Jahrgangsname Lissa
 
Dem Beispiel ausländischer Militärakademien – insbesondere der französischen Akademie „Saint Cyr“ – folgend, ergriffen die Militärakademiker ab dem Jahr 1966 die Initiative, ihrem jeweiligen Jahrgang einen Namen zu geben, um an Hand dieses Namens ihre Zusammengehörigkeit und ihrem Jahrgangsgeist zum Ausdruck zu bringen. Somit war der Jahrgang „Lissa“ der erste Jahrgang an der Theresianischen Militärakademie, der sich einen eigenen Jahrgangsnamen und ein eigenes Jahrgangsabzeichen gab.
 
Fußend auf einen offiziellen Besuch des damaligen Oberleutnant Nikolaus Horvath im Jahr 1964, der mit einer Delegation an die französische Militärakademie Saint Cyr entsandt wurde, gaben sich die Jahrgänge an der Theresianischen Militärakademie eigene Jahrgangsnamen und Jahrgangsabzeichen. Nach der grundsätzlichen Genehmigung durch das Kommando der Theresianischen Militärakademie, erging ein Auftrag an den Jahrgang, Vorschläge für den Jahrgangsnamen und dem Jahrgangsabzeichen auszuarbeiten. Unter mehreren Vorschlägen wurde im November 1964 der Entwurf des Militärakademikers Kurt Potschka vom Jahrgang angenommen.
 
Das Abzeichen wurde den Jahrgangsangehörigen am 5. Februar 1965, dem Tag des Balls in der Burg, durch den damaligen Kommandanten der Akademie, Generalmajor Erich Watzek verliehen.
 
 
Glorreiche Augenblicke der k.u.k. Kriegsgeschichte
 
Dem Jahrgangsabzeichen „Lissa“ führt in die ruhmvolle Vergangenheit und wies in echter Tradition als Leitbild in die Zukunft. Der Sieger der Seeschlacht von Lissa, Admiral Tegetthoff, war Träger des Kommandeurrkreuzes des Militär-Maria-Theresiens-Ordens. Das Ausmusterungsjahr des Jahrganges steht im Zeichen eines der glorreichsten Augenblicke österreichischer Kriegsgeschichte, im Besonderen der alten österreichischen Kriegsmarine durch den Sieg Tegetthoffs am 20. Juli 1866 bei Lissa. So gilt auch der 100. Jahrestag der Seeschlacht als Stiftungstag für den Jahrgangsnamen und dem Jahrgangsabzeichen. Somit wurde die große Tradition eines österreichischen Heeresteiles, nämlich der k.u.k. Kriegsmarine, weitergeführt.
 
Obwohl schon fünfzig Jahre seit der Ausmusterung des Jahrganges 1966 vergangen, zeigt der Jubiläumsjahrgang noch seine starke innere Haltung zum Offiziersberuf und seine besonderen Bindung an die ehemalige militärische Heimat, der „Alma Mater Theresiana“.

 

[Inhalt: Martin Pickl, Vzlt, Bilder: Gerhard Seeger, Vzlt / TherMilAk]