NACHRUF HELMUT GRUBER


Oberst i.R. Helmut Gruber völlig unerwartet im 72. Lebensjahr verstorben


06 03 2015

Obst i.R. GRUBER HelmutAm Sonntag den 22. Februar 2015 hat Oberst i.R. Helmut Gruber völlig unerwartet im 72. Lebensjahr seine Augen für immer geschlossen. Er wurde viel zu früh aus unserer Mitte abberufen. Ist es etwa Bestimmung oder Vorsehung oder grausames Schicksal?Wir wissen es nicht. Wir haben diese furchtbare Realität zur Kenntnis zu nehmen und mit dieser Wahrheit fertig zu werden, dass einer von uns nicht mehr unter uns weilt.

Oberst Helmut Gruber kam am 2. August 1943 in Wiener Neustadt auf die Welt. Nach bestandener Matura im Jahre 1962, absolvierte er in den Jahren 1963 bis 1966 die Theresianische Militärakademie. Nach seiner Ausmusterung als Artillerieoffizier zum Brigadeartillerieabteilung 1, stand für ihn bald fest, dass er sich ganz dem Heeressport widmen will. Schon damals fiel er durch sein überaus loyales Verhalten zu Vorgesetzten und Untergebenen, aber auch durch seinen tiefen Gerechtigkeitssinn auf.

Von 1972 an war er in den verschiedensten Funktionen, vom Lehroffizier Sportausbildung, bis zum Kommandant der Lehrkompanie Sport in der damaligen Heeressport- und Nahkampfschule des Bundesheeres tätig. Vor allem in seinem Sport, dem modernen Fünfkampf war er als aktiver Sportler, aber auch als Trainer sehr erfolgreich. Mit Februar 1982 wurde er als Kommandant der AKp des Bundesrealgymnasiums für Berufstätige an der Militärakademie versetzt.

Ab Juli 1985 wurde Oberst Gruber als Hauptlehroffizier Körperausbildung und Kommandant des Lehrzuges für Körperausbildung an der Militärakademie eingeteilt, wo er Generationen von Gymnasiasten und Frequentanten des Schulbataillons, sowie Offiziersanwärter ein  überaus qualifizierter und fordernder Hauptlehroffizier für Sportausbildung war.

Neben seinen fruchtbaren Tätigkeiten für den militärischen und modernen Fünfkampf, er nahm an zahlreichen nationalen und internationalen Wettkämpfen, sehr erfolgreich teil,  galt seine große Leidenschaft dem Heeresalpinismus. Als Heeresbergführer und Heeresschilehrer fand er mit seinem profunden Fachwissen, seinen Tätigkeitsbereich, der ihm weit über das Bundesheer hinaus, Achtung und Anerkennung bei den Kameraden und dem Professorenkollegium einbrachte.

Im internationalen Bereich war er von 1984 bis 2001 im internationalen Militärsportverband CISM Präsident des Sportkomitees für Modernen Fünfkampf, sowie parallel dazu Mitglied der technischen Kommission und österreichischer Delegierter zum internationalen Verband der UIPM. In dieser Funktion nahm er 1988, 1992, 1995 und 2000 auch an den olympischen Spielen teil und wurde für seine dabei eingebrachten Leistungen vom österreichischen olympischen Komitee geehrt und besonders belobigt. In diese Zeit fiel auch die Organisation der Weltmeisterschaft für Frauen im modernen Fünfkampf in Wiener Neustadt im Jahr 1989, deren Durchführung durch ihn maßgeblich geprägt wurde und die weltweit Anerkennung gefunden hat. Und in dieser Sportart blieb er auch bis zuletzt aktiv, als Präsident des NÖ Landesverbandes für Modernen Fünfkampf.

Mit Ende September 2003 wurde Oberst Gruber in den wohlverdienten Ruhestand versetzt.

Oberst Gruber war in dienstlichen wie auch in privaten Bereichen ein Vorbild und hat sich mit seinem Pflichtbewusstsein, seiner Umsicht und Fürsorge, aber auch mit seiner konstruktiven Kritikfähigkeit die uneingeschränkte Achtung und das Vertrauen seiner Untergebenen und Vorgesetzten erworben.
Oberst Helmut Gruber war stets hilfsbereit und immer für andere da. Seine Maxime „Nicht Selbstdarstellung sondern sich stets in den Dienst der Sache zu stellen, im Sinne des großen Zieles“, war im stets wichtig.

Sehr geehrter Herr Oberst, lieber Helmut!
Wir Angehörige der Theresianischen Militärakademie werden immer an unseren Kameraden gedenken, dessen Leben viel zu früh abgelaufen ist. Wir hätten Dir noch viele erfüllende Jahre Deines Daseins gegönnt.

Am 04 03 15 wurde Oberst Gruber nach Einsegnung auf dem akademieeigenen Friedhof im Familiengrab beigesetzt. Zahlreiche Freunde und ehemalige Kameraden aller Dienstgrade nahmen an diesem würdigen Trauerakt teil.
Helmut Gruber war ein guter Kamerad und ausgezeichneter Freund, der jederzeit bereit war, in Not geratenen Kameraden und Freunden nach seinen Möglichkeiten zu helfen.
Unsere Anteilnahme gilt seiner Familie, das Andenken an ihn ist uns eine ehrende Verpflichtung.