SYSTEME KONVENTIONELLER EINSATZFÜHRUNG


Informations- und Lehrübung 2015


11 10 2015

(c) Bundeswehr Maximilian SchulzVon Sonntag den 11. Oktober bis Mittwoch den 14. Oktober 2015 nahmen die Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter des noch namenlosen ersten Jahrganges zusammen mit den 15 Studierenden des internationalen Semesters an der Theresianischen Militärakademie an der Informationslehrübung (ILÜ) für Landoperationen der deutschen Bundeswehr teil. Die ILÜ fand auf den beiden Truppenübungsplätzen Munster und Bergen in Niedersachsen südlich von Hamburg statt.
 
Dieses Übungsvorhaben wird durch das deutsche Heer zusammen mit der Streitkräftebasis, den Zentralen Sanitätsdienst der Bundeswehr sowie mit Unterstützung der Luftwaffe jährlich durchgeführt.
 
(c) Bundeswehr Maximilian SchulzMit dieser Veranstaltung sollen vor allem den aktuellen und zukünftigen Vorgesetzen aller Ebenen der Bundeswehr und denen der teilnehmenden Partnernationen, realistische Bilder des Einsatzes von Landstreitkräften unter Berücksichtigung ihrer Fähigkeiten in allen Intensitätsstufen veranschaulicht werden.
 
Die teilnehmenden österreichischen Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter befinden sich im ersten Semester des Studiums am Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung (FH-BaStg MilFü).

(c) Bundeswehr Maximilian SchulzEines der Schwergewichte im ersten Semester ist das Ausbildungsmodul „Grundlagen des militärischen Führungssystems“. Dieses Modul dient unter anderem dem Erwerb der grundlegenden Fertigkeiten und Kompetenzen zur Anwendung des taktischen Führungsprozesses unter Berücksichtigung der Vorgaben höherer Führungsebenen.
 
Mit der Lehrveranstaltung „Systeme konventioneller Einsatzführung“ dieses Ausbildungsmoduls müssen vor allem folgende Lernergebnisse erreicht werden:(c) Bundeswehr PIZ

:: Die Wirkung ausgewählter Waffensysteme der Land- bzw. Luftstreitkräfte im Einsatzraum beschreiben und
:: die entsprechenden Ableitungen für die Planung der möglichen eigenen Einsatzführung treffen.
 
Des Weiteren sollen die Strukturen, die Gliederung und die Waffensysteme eines kleinen Verbandes, getrennt nach Truppen- und Waffengattung, beschrieben werden können.

(c) Bundeswehr Maximilian SchulzDie bei der ILÜ gesammelten praktischen Erkenntnisse sind die Voraussetzung und die Grundlage, dass der Einsatz eigener militärischer Wirkmittel, unter Berücksichtigung der relevanten Einsatzgrundsätze der Waffengattungen, kreativ und verantwortungsbewusst geplant und das erforderliche Zusammenwirken synchronisiert werden kann. Die bei dieser Lehrveranstaltung gesammelten Eindrücke werden dann für die Lösung taktischer bzw. gefechtstechnischer Problemstellungen im Rahmen der weiteren Berufsoffiziersausbildung am FH-BaStg MilFü bzw. in den vor, zwischen und nach den Semestern zu absolvierenden Truppenoffizierslehrgängen an der Theresianischen Militärakademie bzw. beim Berufsvollzug beim Österreichischen Bundesheer (ÖBH) angewendet.
 
 
(c) Bundeswehr Mario BährMit der Teilnahme an der ILÜ werden die mit der „Teilstrategie Verteidigungspolitik 2014“ vorgegebenen Grundprinzipien der Streitkräfteentwicklung, die Einsatz-, die Fähigkeits- sowie die Kooperationsorientierung in der Ausbildung der Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärter an der Theresianischen Militärakademie angewendet.
 
Die Einsatzorientierung wird durch das Erleben, was es bedeutet bzw. wie hochkomplex es ist, wenn Streitkräfte am Boden, zu Wasser oder in der Luft eingesetzt werden, veranschaulicht. Die Fähigkeiten, das verfügbare Material und die Ressourcen auf welche die militärischen Führungskräfte zurückgreifen können, werden realistisch dargestellt. Damit wird vor allem die militärische Interoperabilität zur Weiterentwicklung der eigenen Fähigkeiten für die bestmögliche Einsatzvorbereitung bereits in der Offiziersgrundausbildung forciert.
 
Die Fähigkeitsorientierung bzw. die Ambition des ÖBH, die Befähigung zum Kampf der verbundenen Waffen im Rahmen der Bataillonskampfgruppe, wird durch das Zeigen der Bewältigung komplexer Einsatzaufgaben durch das Zusammenwirken der Teilstreitkräfte der Bundeswehr demonstriert.
 
(c) Bundeswehr Mario BährDie Teilnahme an der ILÜ ist ein Ergebnis der internationalen Kooperationsabkommen des Instituts für Offiziersausbildung an der Theresianischen Militärakademie. Aus diesem Grund nahm auch das derzeit am FH-BaStg MilFü befindliche Internationale Semester mit Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärtern aus Polen, Deutschland, Frankreich, Litauen und der Tschechischen Republik zusammen mit denen aus Österreich an der ILÜ teil.
 
(c) Bundeswehr Maximilian SchulzAus den gebotenen realistischen Eindrücken von der Leistungsfähigkeit von Streitkräften, angefangen vom modernsten landgebundenen Sanitäts- und Rettungsfahrzeug, über die Soldatinnen und Soldaten der Logistiktruppe bis hin zum Kampfhubschrauber Tiger müssen nun wie Puzzleteile im Rahmen der weiteren Ausbildung zu einem Bild zusammengeführt, vertieft und gefestigt werden.
 
Die ILÜ vermittelte somit jene "Bilder" über Gefechtsabläufe in den Köpfen der Auszubildenden, welche in Österreich nur mehr schwer vermittelbar sind - ein gutes Beispiel für " pooling & sharing".
 
 
(c) Bundeswehr GeraunerDamit schafft das Lehr- und Forschungspersonal der Theresianischen Militärakademie die erforderlichen Grundlagen für das erfolgreiche Lösen taktischer bzw. gefechtstechnischer Problemstellungen der Absolventinnen und Absolventen im Berufsvollzug beim Österreichischen Bundesheer.(c) Bundeswehr Gerauner

 
 
[Inhalt: Mag. (FH) Michael Moser, Major]