BOMBEN AUF WIENER NEUSTADT


Buchpräsentation über den Luftkrieg über der "Allzeit Getreuen"


02 04 2015

 
Am 2. April 2015 präsentierte Hauptmann Mag. (FH) Dr. phil. Markus Reisner das von ihm verfasste Buch „Bomben auf Wiener Neustadt“ im Maria-Theresien-Rittersaal an der Theresianischen Militärakademie.
 
Der Autor ist selbst Berufsoffizier und Absolvent der Theresianischen Militärakademie, an welcher er im Rahmen des Jahrgangs „Sachsen-Coburg“ seine Berufsoffiziersausbildung absolviert hat und 2002 ausgemustert wurde. Im Anschluss hat er den Jagdkommandogrundkurs, Auslandseinsätze in Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Afghanistan, Tschad und Zentralafrika absolviert und die Bücher „Unter Rommels Kommando“ und „Bomben auf Wiener Neustadt“ in mehreren Auflagen veröffentlicht. Seit 2013 ist er zudem Teilnehmer am Generalstabslehrgang.

Für die Rückkehr an seine ehemalige Ausbildungsstätte wählte er einen für Österreich bzw. Wiener Neustadt sehr bedeutsamen Termin
 
Der 2. April 2015 war der 70. Jahrestag des Beginns der „Wiener Operation“ der sowjetischen Streitkräfte im März und April 1945. Die Invasion der sowjetischen Streitkräfte folgte dem Bombenkrieg durch die Westalliierten auf das damalige Rüstungszentrum Wiener Neustadt. Im Rahmen des Doktorratsstudiums der Geschichte an der Universität Wien und der Erstellung seiner Dissertation, welche dem präsentierten Werk zu Grunde liegt, erschloss er bisher unveröffentlichte Dokumente und Zeitzeugenberichte. Darunter unter anderem Interviews mit beteiligten hochrangigen alliierten Offizieren und viele bisher noch unbekannte Fotos.

Insgesamt wurde das damalige Rüstungszentrum Wiener Neustadt von 1943 bis 1945 insgesamt 29-mal bombardiert. Bei diesen Angriffen wurden die Stadt und ihre Rüstungsanlagen zur Gänze zerstört. Insgesamt wurden dabei ca. 1.400 Menschen, darunter 600 Zivilisten, getötet. Knapp 400 amerikanische und 90 deutsche Piloten fanden über der Stadt den Tod. Wiener Neustadt war nach Ende des Zweiten Weltkrieges so zerstört, dass nur 18 Häuser, der einst 45.000 Einwohner zählenden Stadt, unbeschädigt geblieben waren.

Zu den fundierten und sehr bewegenden Ausführungen des Autors konnte der Leiter des Instituts für Offiziersausbildung, Brigadier Mag. Karl Pichlkastner, zahlreiche Besucher des militärischen und des öffentlichen Lebens der Stadtgemeinde Wiener Neustadt sowie der Region begrüßen.
 
Den in der Ausbildung befindlichen Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärtern am Fachhochschul-Bachelorstudiengang Militärische Führung (FH-BaStg MilFü) sollen einerseits mit solchen Vorträgen unter anderem Einblicke in die Vorbereitung von Streitkräften auf bestimmte Einsatzszenarien sowie Einblicke in operative und taktische Abläufe vermittelt werden. Andererseits soll den Berufsoffiziersanwärterinnen und Berufsoffiziersanwärtern die Möglichkeit gegeben werden Absolventen ihrer Ausbildungsstätte kennen zu lernen, welche über eine ausgezeichnete militärische und eine ergänzende wissenschaftliche Ausbildung sowie eine hohe Auslandseinsatzerfahrung verfügen. (moser)