HERBSTSYMPOSIUM 2014


Stress, Schmerz, Erschöpfung und Erholung


10 11 2014


Moderation Mjr MoserVon 5. bis 7. November fand das Herbstsymposium des FH-Bachelorstudienganges Militärische Führung mit den Themen „Tugenden und Kompetenzen – Stress, Schmerz, Erschöpfung und Erholung“ statt.

Während dieser Veranstaltung verfolgten rund 200 Personen Vorträge von namhaften Wissenschaftlern aus Österreich und Deutschland. Gleich am ersten Vormittag, präsentierten nach den einleitenden Worten des Akademiekommandanten Brigadier Mag. Herke, Univ.-Prof. Dr. Schluss, Univ.-Doz. HS-Prof. Dr. h. c. Dr. Pehofer und Univ.-Prof. Dr. Alfred Schirlbauer ihre Vorträge zu den Themen des Symposiums.
 
Dabei ging es um klassische Tugenden und Werte in der heutigen Zeit und Kompetenzen im Rahmen der fachlich-methodischen Kompetenz, welche stark in Bildung und Wissen getrennt wurde.
Prof. Dr. Pehofer
Nach dem Mittagessen schlossen HR Dr. Fleck, Mag. Michael Ungersböck, Univ.-Doz. DDr. habil. Karl Klement und Univ. Doz. Dr. Ralph Sichler mit den Themen Selbstreflexion fokussierend auf den soldatischen Aspekt der Gewaltbereitschaft, der Erkenntnisse der Reflexion sowie der Anwendung zur Entwicklung von Führungspersönlichkeiten an.

Seinen Ausklang fand der erste Tag im Clubraum der Theresianischen Militärakademie im Rahmen eines „Meet and Greet“, wo das zuvor Gehörte diskutiert wurde.

Am zweiten Tag setzten Brigadier Mag. Karl Pichlkastner, Brigadier Thomas Schlesinger und Oberrat Mag. Andreas Nagl, Militärsuperintendent DDr. Karl-Reinhart Trauner, der Begründer des bekannten Kompetenzmodells nach Heyse/Erpenbeck, Prof. Dr. phil. habil. Volker Heyse, Oberst Mag. Horst Stocker und Mag. Christina Lechner sowie Oberst Ewald Lichtenauer mit ihren Beiträgen zur Thematik des Herbstsymposiums fort.
Dabei behandelten sie Themen wie das Theresianische Führungsmodell, die Entwicklung und Anwendung des Kompetenzmanagment bei der Österreichischen Bundespolizei, Interkulturelle Akzeptanz und Fähigkeiten zum Handeln unter mentaler und physischer Belastung.

Prof. Dr. HeyseNach einer Mittagspause, in welcher genug Zeit für angeregte Diskussionen bestand, referierten Oberst MMag. Dr. Alexander Kastner, Brigadier Mag. Alexander Klecatsky, Univ.–Prof. iR. Dr. phil. Sepp Porta und Mag. Michael Ungersböck zu den Themen Lob und Tadel sowie disziplinärer Würdigung und deren Nachhaltigkeit auf die moralische Haltung.
Abgeschlossen wurde der zweite Tag mit Vorträgen über die physiologische Perspektive zu Tugenden und Kompetenzen sowie über ein Wahlpflichtfach des Masterstudiums „Wirtschaftsberatung und Unternehmensführung“, bei dem den Studierenden die Möglichkeit erhalten Führungskompetenzen zu entwickeln.


Obst KastnerSeinen Höhepunkt fand das Herbstsymposium am dritten Tag mit dem Vortrag von Extremsportler Wolfgang Fasching. Zuvor referierte Brigadier Mag. Karl Pichlkastner über Führung, Sieg und Niederlage, gefolgt von Prim. Univ.-Prof. Dr. Rudolf Likar über die Entstehung von chronischen Schmerzen, wie diese zu diagnostizieren und zu behandeln sind.

Nach einer Pause präsentierten Dr. Harald Stossier und Univ.-Prof. iR. Dr. Sepp Porta über Ihre Erkenntnisse zu Stress und dessen Entstehung sowie Vorbereitung auf Belastungen und Erholung von diesen.

Nach der Mittagspause sprach Wolfgang Lauterbach zu Krankheiten wie Burnout, Boreout, Fatigue und Krebs sowie zu deren verschiedenen Erklärungsansätzen. Dr. Alois Kogler präsentierte im Anschluss noch die mentalen Einflüsse auf die menschliche Wahrnehmung und Leistung.
Wolfgang FaschingAls krönenden Abschluss des Symposiums begann nun der Vortrag des Extremsportlers Wolfgang Fasching.

Der dreifache Gewinner des „Race Across America“ nannte dem Publikum viele seiner persönlichen Geheimnisse, die ihn persönlich zu seiner enormen Leistung antrieben.

Er erklärte, dass der Schlüssel für seinen Erfolg drei wichtige Punkte umfasst: eigene Willenskraft, Glaube an sich selbst und, dass "das Ziel zu dir passt". Fasching stellte fest, dass jeder einen "Inneren Schweinehund" habe und sich lediglich die Frage stelle, wer am Ende der Leine geht. Folgedessen "soll es auch nicht darum gehen etwas zu Überleben, sondern etwas zu erleben!".

Auf die Frage, wie es einem möglich ist, so eine unvorstellbare Leistung zu erbringen, antwortete er: "Wenn man wartet bis man etwas perfekt kann, fängt man nie an. Mit der "es geht nicht, das kann ich mir nicht vorstellen" - Einstellung kann es auch gar nicht funktionieren, man muss ein "Warum nicht?" - Typ werden! Außerdem ist es keine Schande umzufallen, sondern nur liegen zu bleiben." 

Mit der Betonung, dass man manchmal die Komfortzone verlassen muss um sein Ziel zu erreichen und dass viel Fleiß jedes Talent überwiegen kann, sowie mit einer Diskussion und der Verabschiedung endete das Symposium.

Als kurzes Resüme lässt sich sagen, dass alle Beteiligten wertvolle Eindrücke und Erkenntnisse erfahren haben und man neue Kontakte knüpfen konnte. Diese Erfahrungen werden nun sowohl in die Lehre am FH-Bachelorstudiengang Militärische Führung als auch anderen Bildungseinrichtungen einfließen können. (mos)