LEHRAUFTRITTE


Entspannen vor Schularbeiten


22 05 2015

Im Rahmen angewandter Pädagogik hielten Fähnriche aus dem ersten Jahrgang der MilAk Lehrauftritte für die Militärgymnasiasten, deren Inhalte direkt im schulischen Alltag Anwendung finden: nämlich zum Thema Entspannungstechniken.
 
Am 22. Mai 2015 begaben sich beide fünften und sechsten Klassen in die Militärakademie, wo sie von den Fähnrichen empfangen wurden. Fhr Max Faustini hatte sich freiwillig für seine ehemalige Schule als Veranstaltungsleiter gemeldet. Die Schüler wurden für den Stationenbetrieb in drei Gruppen eingeteilt:
  • Yoga,
  • BMR und
  • Biofeedback.

MilAk-Lehrveranstaltungsleiter, Oberst Ewald Lichtenauer, MEd, MBA, erklärte die Vorteile dieser verpflichtenden Übungen im Modul „Grundlagen pädagogisches Handelns“: „Es ist eine gute Abwechslung, diese Lehrauftritte nicht im eigenen Bereich durchzuführen, sondern mit interessierten Teilnehmern von außen.“

Bei der zirka einstündigen Yoga-Station versuchten die Teilnehmer Atemtechniken zu üben, die die Konzentration fördern. Dazu ertönte entsprechende asiatische Musik. Die Schülerinnen und Schüler lernten dabei, sich zu fokussieren, ihre Atmung besser zu kontrollieren und ihr „inneres Auge“ zu schärfen. Denn jemand, der ein Bewusstsein für seine Emotionen und die inneren Abläufe im eigenen Körper und der eigenen Psyche bekommt, weiß beispielsweise besser, wie er vor bzw. in Stresssituationen zurechtkommt.

Im Zusammenhang mit der Station „Basal Metabolic Rate“ (BMR) erfuhren die Teilnehmer Weiteres über den eigene Körper, diesmal über den Grundumsatz, d. h. diejenige Energiemenge, die der Körper pro Tag bei völliger Ruhe, bei Indifferenztemperatur (30-36 °C) und nüchtern zur Aufrechterhaltung seiner Funktion (z. B. beim Schlafen) benötigt. Darüber Bescheid zu wissen, ist von Wert, weil man somit einschätzen kann, wie viel Energie man eigentlich - abhängig vom Tagesgeschehen - braucht.

Am Schluss ging es zur Station Biofeedback, wo den Schülerinnen und Schülern zuerst dieses „biologische Rückmelde-Verfahren“ präsentiert wurde. Über Biofeedback werden innere Prozesse (also solche, die der unmittelbaren Sinneswahrnehmung nicht zugänglich sind) mittels elektronischer Hilfsmittel rückgemeldet und beobachtbar gemacht. Damit sind sie dem eigenen Bewusstsein zugänglich. Der Fokus lag hier in der Folge auf das Bewusstmachen des direkten Zusammenhanges zwischen gezielter Atmung und der Herzschlag/Puls. Für die Schülerinnen und Schülern war es im praktischen Teil bei einer möglichst gelungenen Selbstkontrolle - nämlich wenn sie besonders regelmäßig und entspannt atmeten - möglich, „Gold“ zu sammeln. Dieses motivierende Spiel der Selbsterprobung faszinierte die Militärgymnasiasten beim Biofeedback sehr.

Und wie sollte es anders sein: Völlig erholt kamen die Schülerinnen und Schüler, und natürlich mit einer Anzahl von angewandten Entspannungsmethoden reicher, in die Schule zurück.

[Prof. Mag. Serge CLAUS]