Namenspatron - Montecuccoli


Feldmarschall Raimund Graf von Montecuccoli

Aus einem alteingesessenen oberitalienischen Adelsgeschlecht stammend, wurde Raimund Graf Montecuccoli am 21. Februar 1609 - auf der Burg Monte- cuccoli bei Modena in Italien geboren. Im Jahre 1627 trat er mit achtzehn Jahren als einfacher Soldat in das Heer des Kaisers Ferdinand II. ein. Er nahm an allen bedeutenden Schlachten des Dreißigjährigen Krieges teil. Rasch avancierte er und bereits 1635 wurde er zum Obristen und Inhaber eines Kürassierregimentes ernannt.

Als er im Jahre 1639, nach der Niederlage der kaiserlichen Truppen bei Melvile, verwundet in schwedische Kriegsgefangenschaft geriet, benützte er die drei Jahre lang dauernde Gefangenschaft in Wismar und Stettin dazu, seine klassisch- humanistische Bildung zu vertiefen, studierte Werke über die Kriegskunst und verfasste dort sein erstes kriegstheoretisches Werk, den „Trattato della Guerra” („Traktat über den Krieg“).

1642 aus der Gefangenschaft zurückgekehrt, kämpfte er in Schleßien hervorragend gegen die Schweden und vorübergehend auch in Italien als Feldmarschall des Herzogs von Modena in dessen Krieg gegen die Barberini (1642 - 1644). 1644 wieder in kaiserliche Dienste zurückgekehrt, wurde er zum Feldmarschall- Leutnant, zum kaiserlichen Kämmerer und zum Hofkriegsrat ernannt und erhielt im Jahre 1645 wieder ein eigenes Kürassierregiment.

Im Jahre 1647 wurde er zum General der Kavallerie ernannt, im Zuge der Friedensverhandlungen des Friedens von Münster und Osnabrück (1648) verhandelte er als kaiserlich bevollmächtigter Unterhändler mit den Schweden über die militärischen Demarkationslinien.

In den Jahren nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde Montecuccoli zunächst zu diplomatischen Missionen verwendet, so im Jahre 1653 nach Schweden und in den Jahren 1654, 1655 und 1656 der Reihe nach nach Flandern, England und Rom. In dem von 1657 bis 1658 dauernden schwedisch- polnischen Krieg kämpfte er als Feldmarschall des kaiserlichen Auxiliarkorps überaus geschickt und erfolgreich gegen die Schweden. Nachdem er 1660 zum Obristen der ungarischen Festung Raab ernannt worden war, konnte er im ersten Türkenkrieg des Kaisers Leopold I. bedeutende Erfolge erringen, die in seinem, durch hohe Manövrierkunst herbeigeführten, Sieg über die Osmanen bei St. Gotthard a.d. Raab am 1. August 1664 gipfelten. Er wurde dafür vom Kaiser mit dem damals höchsten militärischen Rang, dem Generalleutnant (das ist der Stellvertreter des Kaisers im Felde) belohnt.

Im Jahre 1668 wurde Montecuccoli zum Präsidenten des kaiserlichen Hofkriegsrates und zum obersten Land- und Hauszeugmeister ernannt, wodurch er entscheidenden Einfluss auf den Ausbau des Militärwesens des Kaisers nehmen konnte. Im so genannten zweiten französischen Raubkrieg Ludwig XIV. kämpfte er dann als kaiserlicher Oberbefehlshaber erfolgreich gegen den französischen Marschall Turenne in Süddeutschland, wobei er insbesondere durch die von ihm meisterhaft gehandhabte Kunst des Manövrierens sein Feldherrengenie unter Beweis stellte.

Der Feldmarschall war mit der Gräfin Margarethe von Dietrichstein verheiratet, die ihm drei Kinder - Luise Anna, Charlotte Polixena und Leopold Philipp - gebar.

Im Jahre 1676 zog er sich vom Felddienst zurück. Mit Titeln und Würden reich ausgezeichnet - so hatte er im Jahre 1668 den Orden des „Goldenen Vlieses“ erhalten, im März des Jahres 1678 wurde er vom spanischen König Carl II. zum spanischen Fürsten von Melfi erhoben, in welchem Zusammenhang ihm von Kaiser Leopold I. wohl der einem deutschen Reichsfürsten gebührende Titel zugestanden, aber nicht verliehen wurde, starb er am 16. Oktober 1680 in Linz a.d. Donau in Österreich. In der Jesuitenkirche am Hof in Wien wurde er bestattet.