FM Johann I Joseph Fürst von Liechtenstein-Nikolsburg
Liechtenstein, Johann Joseph, souveräner Fürst und Regent des Hauses von und zu Liechtenstein-Nikolsburg, Herzog von Troppau und Jägerndorf, Feldmarschall und Kämmerer, Ritter des goldenen Vlies, war der zweitgeborene Sohn des Fürsten Franz Joseph von Liechtenstein, welcher die Ältere regierende Linie (Liechtenstein-Nikolsburg) stiftete.
Der am 26. Juni 1760 zu Wien geborene Prinz erhielt bereits in jungen Jahren die sorgfältigste Ausbildung tut den Soldatenstand von Feldmarschall grad Lacy. 1782 trat er in die österreichische Armee als Lieutenant beim Kürassier-Regiment Anspach ein. Bereits im Türkenkrieg in Jahren 1788-1790 stellte er seinen Mut, sowie seine Fähigkeit rasch zu handelt derart unter Beweis, dass er für die Eroberung von Czettin bei der 23. Promotion am 19. Dezember 1790 mit dem Ritterkreuz ausgezeichnet und bald darauf zum Obersten befördert wurde.
Im Feldzug 1796 lieferte er ein ungemein belehrendes Vorbild. Durch seine persönliche Tapferkeit und die für jede Lage angemessene Handlungsweise riß er seine Untergebenen immer wieder mit und erzielte so mit einer relativ kleinen Reiterschar immer wieder große Leistungen, wie zum Beispiel in der Schlacht von Worzburg, als er mit seinen Reitern die französischen Linien durchbrach. Johann Joseph bekam für diesen Einsatz bei der 46. Promotion am 26. Juni 1796 das Kommandeurkreuz verliehen.
Im glorreichen Italien-Feldzug 1799-1801 zog er wieder den österreichischen Offiziersrock über und focht als Freiwilliger! Mit derartiger Vehemenz, dass er für seine persönliche Bravour in der Schlacht an der Trebia bei der 66. Promotion am 18 August 1801 auch das Großkreuz verliehen bekam.
Am 24. März 1805 starb des Fürsten Bruder Aloys Joseph ohne Nachkommen, Johann wurde souveräner Fürst. Er trug gut Sorge für die Besitztümer seines Geschlechtes und vermehrte diese sogar durch Sparsamkeit und Ordnungsgeist.
Die Künste der Wissenschaften unterstütze er bereits zu jener Zeit ausgenommen großmütig. Obschon diese Tätigkeiten Johann 1. Joseph sehr beanspruchten verließ er den Soldatenstand nicht!
Noch im selben Jahr gelang es ihm in der grenzenlosen Verwirrung bei Austerlitz den Rückzug zu decken, wobei ihm Hut und Kleider von Kugeln durchlöchert und einige Pferde unter Ihm getötet wurden. Am 26. Dezember 1805 unterzeichnete er mit Talleyrand den Preßburger Frieden.
Am 12. Februar 1806 verlieh im Kaiser Franz das goldene Vlies und kurze Zeit später wurde er kommandierender General in Österreich ob und unter der Enns und Kommandant von Wien.
Im selben Jahr trat er das Fürstentum Liechtenstein seinem Sohn Aloys ab. Bei den Rüstungen im Jahre 1809 zum Kampf gegen Napoleon – welche seine hohe Achtung gegen den Fürsten unver- hohlen aussprach – entwickelte Johann I, Joseph sehr großen Eifer und Übernahm schließlich das Kommando des Grenadier- und Cavalleriereservecorps, mit welchem er maßgeblich zum Sieg über Napoleon bei Aspern und Eßling beitrug.
Nach dem Rücktritt Erzherzog Karl`s vom Kommando führte der zum Feldmarschall beförderte Liechtenstein im Auftrag des Kaisers die Verhandlungen mit den Franzosen, die zum Frieden von Schönbrunn führten.
Seit dieser Zeit trat der Fürst, dem in 132 Treffern 24 Pferde unter dem Leibe erschossen wurden, der selbst aber ohne schwerere Verwundungen blieb, vom Kriegsschauplatz ab. Er widmete sich nunmehr wieder den Künsten und der Wissenschaft, sowie der Wohlfahrtspflege in Österreich.
Am 20. April 1936 beschloss er sein tatenreiches und in jeder Beziehung ausgezeichnetes Leben in Wien.
Kein Geschlecht des Vaterlandes, ja kaum irgendeines in Europa, kann sich rühmen, eine solche Reihe glänzender Kämpfer hervorgebracht zu haben, wie das der Liechtensteine. Über mehr als 7
Jahrhunderte prägten rumvolle Namen seine Annalen – allem voran Johann I. Joseph.
Nichts gilt es mehr zu sagen, als wo wir auch sind, wir sind Stolz unseren Ruf erschallen zu lassen!
Der 1. Jahrgang 1998 „Fürst von Liechtenstein!!!“ |