Namenspatron - Graf Weissenwolff


Fürst Christian Philipp Johann Alexander Löwenstein-Wertheim
(Originaltext aus dem Buch der Träger des Militär-Maria-Theresien-Ritterkreuzes)

„Löwenstein-Wertheim, Christian Philipp Johann Alexander Fürst, General der Cavallerie, Inhaber eines Dragoner-Regiments, war zu Wertheim in Baden am 11. Jänner 1719 geboren. Dieser tapfere Reichsfürst hatte sich von seiner frühesten Jugend an dem Kriegerstande gewidmet und dem Hause Österreich mit einer unerschütterlichen Anhänglichkeit bei allen Gelegenheiten die vortrefflichsten Dienste geleistet. Schon im Türkenkriege 1737 zeigte er bei der Affaire von Banyaluka einen, auch in den grössten Gefahren besonnenen Muth und wurde am Fusse verwundet. Er wohnte hierauf als Oberst des reduzierten Dragoner-Regiments Koháry den Feldzügen in Italien unter den Fürsten Liechtenstein und Lobkowitz gegen die Spanier und Neapolitaner mit vieler Auszeichnung bei. Besonders hat ihm seine Unternehmung auf die Stadt Mailand im Jahre 1746, wo er mit einem Cavallerie-Detachement nach einigen starken Märschen die in der Stadt gelegenen Spanier ganz unvermuthet überfiel, sehr viel Ehre gemacht. Löwenstein-Wertheim griff mit soviel Klugheit und Entschlossenheit an, dass er die Spanier nach einem beträchtlichen Verluste zwang sich in das Castell zu werfen; hier musste sich ihm der Oberst Spinola mit 250 Mann und 13 Kanonen am 21. August ergeben. Der Fürst brachte hierauf die Nachricht der Eroberung von Genua nach Wien und rückte 1752 zum General-Major vor.

Gleich in dem ersten Treffen des siebenjährigen Krieges, am 1.Oktober an der Spitze von 4 Cavallerie-Regimentern die preussische Reiterei, welche in unsern rechten Flügel einbrechen wollte, mit einem so entscheidenden Erfolge bis hinter ihre Infanterie zurückgeworfen, dass sie während der ganzen Schlacht nicht mehr zum Vorschein kam. In dem folgenden Feldzuge wohnte Löwenstein-Wertheim sowohl der Schlacht von Kolin, als auch allen anderen Treffen und Unternehmungen von Wichtigkeit bei. Besonders aber hatte sich derselbe in der Schlacht bei Breslau so sehr hervorgethan, dass Prinz Karl von Lothringen in der ersten Nachricht von dem erfochtenen Siege an die Kaiserin Maria Theresia schrieb: „Morgen schicke ich an Eure Majestät mit der ausführlichen Relation von diesem grossen Tage den Fürsten Löwenstein, der in dieser Schlacht die Carabiniers und Grenadiere zu Pferd angeführt, und Alles, was man von Klugheit und Tapferkeit fordern kann, an den Tag gelegt hat.“

Im Jahre 1762 unternahmen die preussischen Generale Seidlitz, Kleist und Belling, theils um die Reichsarmee zur Verlassung von Dresden oder von ganz Sachsen zu nöthigen, theils um die zu Aussig, Lobositz und andern Orten angelegten Magazine der Österreicher zu vernichten und in der umliegenden Gegend Brandschatzungen einzutreiben, mehrere Einfälle aus dem Erzgebirge zu Böhmen. Fürst Löwenstein, seit dem Jahre 1760 zum General der Cavallerie vorgerückt, erhielt den Auftrag, mit einem Corps von 8 Bataillonen Infanterie und 3 Regimentern Cavallerie das Land zu decken, und nahm auf den Anhöhen bei Kloster Ossek, Grabe und Heudorf Stellung.

Am 2. August mit Tagesanbruch rückten die Preussen, 13,000 Mann stark, in zwei Colonnen vor, von welchen das Corps des Generals Seidlitz über Brüx, Neuhof und Dux, jenes des Generals Kleist aber über Einsiedl, Kloster Ossek und Grabe marschierte, um das Corps des Fürsten Löwenstein von Teplitz abzuschneiden. Es gelang nach der übermacht des Feindes, auf dem linken Flügel bis Gradrup, und auf dem rechten bis Sedenz vorzudringen. Die Preussen wurden jedoch durch die vortrefflichen Anstalten des Fürsten Löwenstein, die zweckmässigen Bewegungen seiner Truppen, die Thätigkeit der österreichischen Generale und Stabsofficiere und die standhafteste Gegenwehr der braven Mannschaft nach einem langen Gefechte mit beträchtlichen Verluste zum Rückzug ins Gebirge gezwungen. Bald darauf rückte Löwenstein nach dem Entwurfe des Generals Hadik selbst über das Gebirge nach Sachsen vor, trieb die Preussen gänzlich aus Böhmen und bewies bei allen unternommenen Bewegungen und Angriffen soviel Kriegserfahrenheit, Einsicht, Muth und Thätigkeit, dass sich die Kaiserin Maria Theresia veranlasst fand, ihm das Grosskreuz zu verleihen. Nach beendigtem Kriege begab sich der Fürst auf seine Güter und starb daselbst am 23. Mai 1781.

Nachdem der Fürst schon im Jahre 1756 Inhaber eines später reducirten Kürassier- und bald darauf vorübergehend auch des heutigen 7. Dragoner-Regiments geworden, errichtete er im Jahre 1758 ein Chevauxlegers-, das gegenwärtige 7. Uhlanen Regiment und blieb dessen Oberst-Inhaber bis zu seinem Ableben.