Namenspatron - Banfield


Linienschiffsleutnant Gottfried Freiherr von Banfield

Gottfried v. Banfield wurde am 6. Februar 1890 als Sohn eines k.u.k. Linienschiffkapitäns angelsächsischer Abstammung in Castelnuovo bei Cattaro geboren.

Mit elf Jahren trat er in die Militär-Unterrealschule in St. Pölten ein. Diese Anstalt war eine Unterstufe der Ausbildung zum aktiven Offizier des Heeres.

Schon früh lernte v. Banfield von seinem Vater das Segeln, und so war es selbstverständlich, dass er sich nach dem 4. Jahrgang in St. Pölten um die Aufnahme in die k.u.k. Marineakademie in Fiume (dem heutigen Rijeka) bewarb. Nach bestandener Aufnahmsprüfung wurde er in den ersten Jahrgang aufgenommen.

Am 17. Juni 1909 musterte v. Banfield an der Marineakademie aus und wurde zum Seekadetten befördert.

Nach seinem Dienst auf mehreren Schiffen der k.u.k. Marine wurde v. Banfield, nun bereits Fregattenleutnant, zur im Entstehen begriffenen k.u.k. Seefliegerei befohlen. Seine fliegerische Ausbildung absolvierte er damals in Wr. Neustadt. Bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurden die Seeflieger vorerst gegen Montenegro eingesetzt.

Mit dem Kriegseintritt Italiens wurde v. Banfield nach Triest beordert, um dort eine eigene Seefliegerstation zum Schutz von Hafen und Stadt zu errichten.

Gottfried v. Banfield wurde der erfolgreichste Marineflieger Österreichs. Er erzielte 18 Luftsiege und verhinderte durch seine und seiner Kameraden Einsätze die Bombardierung von Triest.

Für diese besonderen Leistungen wurde ihm als einzigem österreichischem Flieger die höchste militärische Auszeichnung des Habsburgerreiches, der Militär-Maria-Theresien-Orden verliehen. Das Ende des Krieges erlebte er in Triest.

Mit dem Einmarsch der Italiener wurde er verhaftet, jedoch nach Intervention verschiedener Stellen wieder freigelassen. 1920 heiratete er Maria Comtessa Tripcovich, die Tochter eines bedeutenden Triester Reeders und trat in den Betrieb seines Schwiegervaters ein. Er übernahm dort die Abteilung für Bergungen und baute sie zeit seines Lebens aus. V. Banfield erreichte auf diesem Gebiet einen Spitzenrang. Zu seinen bedeutendsten Bergeunternehmungen zählte die Räumung des Suezkanals in den Jahren 1956/57. Obwohl seit dem Ende des Ersten Weltkriegs italienischer Staatsbürger, blieb er Österreich stets verbunden. Als Privatmann kam v. Banfield im Ruhestand häufig nach Österreich.

Er war der letzte lebende Träger des Militär-Maria-Thersien-Ordens. In Triest, dem Mittelpunkt seines Lebens, starb v. Banfield 96jährig am 23. September 1986.