Namenspatron - Andreas Hofer


Das Leben des Andreas Hofer

Das Leben des Tiroler Freiheitskämpfers begann am 22. November 1767 im Wirtshaus „Am Sande” im Passeiertal, wo er als einziger Sohn seiner in bescheidenen Verhältnissen lebenden Eltern geboren wurde.

Aus seiner Jugend selbst ist wenig bekannt, doch verlor er bereits mit 3 Jahren seine treu sorgende Mutter, an deren Stelle einige Zeit später eine Stiefmutter trat, die ihm und seinen Geschwistern nur wenig Mutterliebe entgegenbrachte und auch in der Führung des Hauswesens keine glückliche Hand hatte. Als schließlich auch noch sein Vater starb, war der junge Andreas fast ausschließlich auf die Ausbildung seiner eigenen Kräfte und Kenntnisse angewiesen.

Von seinem siebenten Lebensjahr an besuchte er die kurz vorher auch in Tirol eingeführte Volksschule, wo er Lesen, Schreiben und Rechnen im damals üblichen Umfang erlernte. Langsam und mit konsequentem Fleiß eignete sich Andreas Hofer die einfachsten Kenntnisse an, die er so gut verarbeiten konnte, dass bald seine Merkmale der Persönlichkeit und der natürlichen Führerbegabung hervortraten, die er später als Oberkommandant so gut gebrauchen konnte. Die herzergreifende und beschwörende Art seiner Anreden und Ausrufe aber dürfte er von den Missionspredigern erlernt haben, die der sehr gläubige Hofer sehr oft anhörte. Nach Abschluss seiner Schulzeit kam Hofer nach Welschtirol, wo er auch die zweite Landessprache als zukünftiger Wirt und Händler erlernte, was für seinen späteren Einfluss auch auf die italienisch sprechenden Gebiete Tirols von großem Vorteil war.

Im Alter von 22 Jahren übernahm Andreas Hofer von seinem Schwager das väterliche Anwesen und erweiterte dieses noch durch einen ausgedehnten Pferde-, Wein- und Branntweinhandel. Am 21. Juli 1789 schließlich heiratete er Anna Ladurner, die ihm eine außergewöhnlich gute Ehefrau war und auch den Gasthof führte, während er selbst viele ausgedehnte Handelsreisen unternahm.

Bei diesen Handelsreisen, die ihn durch die Haupttäler ganz Tirols führten, lernte er sein Land und die Leute kennen und wurde dadurch auch, besonders mit den Wirten und Händlern bekannt und schloss feste und dauernde Freundschaften. Denn gerade mit den Tiroler Bauern konnte nur ein Mann des Volkes, wie Andreas Hofer war, sich Zutrauen, Achtung und in weiterer Folge auch Gehorsam verschaffen.

Die stattliche äußere Erscheinung des Passeiers nützte ihm dabei ebenso wie seine grundehrliche Gesinnung und sein treuherziges Gemüt. Der Sandwirt, wie er auch oft genannt wird, kleidete sich stets mit der malerischen Volkstracht seines Heimatlandes, die er auch später als Oberkommandant und Landesoberhaupt Tirols nie ablegte. Als einzige Abweichung trug er als Oberkommandant einen ihm von Feldmarschalleutnant Chasteler geschenkten Säbel.

Andreas Hofer zeigte in seinem Charakter eine den Passeiern eigene Zartheit und Weichheit, die sich auch in den kleinsten Zügen seines Lebens zeigten. Seine Liebe zu Österreich und seine An- hänglichkeit am Hause Habsburg war grenzenlos.

Aus dieser unbedingten Treue heraus entstand auch das unerschütterliche Vertrauen auf den Kaiser und dessen Wort. Hofer besaß trotz seiner relativ geringen Bildung gesunden Hausverstand und treffenden Mutterwitz, ein einfaches, aber meist richtiges Urteilsvermögen, bestimmt aber auch eine Art Bauerninstinkt, der im ersten Angriff die Dinge richtiger auffasste als der lang Überlegende. Zu seinen grundlegenden Eigenschaften gehörte auch seine Frömmigkeit, die ihn froh, duldsam und gutherzig gegenüber seinen Mitmenschen machte. Die Kirche stand bei ihm in hohen Ehren, trotzdem fand er aber die Einmischung der Kirche in weltliche Angelegenheiten tadelnswert.

Dem Charakter Andreas Hofers war auch ein fanatischer Zug nicht fremd, der sich in kritischen Situationen der Volkserhebung deutlich zeigte.

Im Mai 1809 trat Andreas Hofer an die Spitze der Tiroler Volkserhebung gegen die Bayern und es gelang ihm, diese durch die Siege am Berg Isel aus Tirol zu vertreiben. Auch nach dem österreichisch-französischen Waffenstillstand setzte er den Kampf fort und vernichtete dabei ein sächsisch-thüringisches Regiment in der Sachsenklemme im Eisacktal. Schließlich zwang er den französischen

General Lefebvre durch einen neuerlichen Sieg am Berg Isel zum Abzug aus Tirol und führte danach die Verwaltung des Landes.

Als Tirol nach der Niederlage Österreichs wieder abgetreten werden musste, erneuerte Andreas Hofer den Widerstand gegen die fremde Besetzung, der er aber schließlich erlag und durch Verrat bei der Mähderhütte auf der Pfandleralm durch französische Truppen gefangen genommen wurde.

Andreas Hofer wurde nach Mantua gebracht und dort standrechtlich erschossen.